Beschreibung

Für die damals noch selbständige Kirchengemeinde in Stockelsdorf-Mori schuf Otto Flath 1986 im Alter von 80 Jahren seinen letzten Altar, den sogenannten Christusaltar. Er besteht aus Mahagoniholz und ist vier Meter breit und 2,80 Meter hoch. Der Künstler verdichtet das Leben und Wirken Christi von der Geburt bis zur Himmelfahrt in wenigen Bildern als hoffnungsvolles Zeichen für die Ewigkeit und dafür, das Christus Welt und Zeit überwunden hat.


Künstler/in

Otto Flath
* 1906 in Staritzke bei Kiew — † 1987 in Bad Segeberg

Otto Flath wurde am 9. Mai 1906 in Staritzke bei Kiew geboren. 1917 wurde die deutschstämmige Familie aus Russland ausgewiesen und siedelte sich 1919 in Melsdorf bei Kiel an. Nach der Schule absolvierte Otto Flath ab 1922 eine Schnitzerlehre bei Karl Schneider in Kiel und bildete sich 1925 zum Bildhauergesellen fort. 1928 erhielt er ein Stipendium in der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel. 1932 lernte er das Künstlerehepaar Ellen und Willy Burmester kennen und gründete gemeinsam mit ihnen den Kieler Künstlerverein. Ab 1936 war er über 50 Jahre lang in Bad Segeberg als freischaffender Holzbildhauer und Maler tätig, nur unterbrochen durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Sein Werk umfasst mehr als 3.500 Holzarbeiten (darunter große 50 Altäre) und rund 10.000 Aquarelle und Zeichnungen und ist vielfach religiös geprägt. Arbeiten finden sich in Deutschland, aber auch in skandinavischen Ländern, den USA, der Schweiz und Lettland. Zu den wichtigen Auszeichnungen gehören die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg 1971 und das Bundesverdienstkreuz 1981. Otto Flath starb am 10. Mai 1987 in Bad Segeberg. Sein ehemaliges Atelierhaus wird als Kunsthalle Otto Flath für Ausstellungen genutzt.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH

Literatur:
Gerda Prehn (Hg.): Otto Flath – Frühe Werke, J.F. Steinkopf Verlag, Kiel 2010
Gerda Orthmann: Otto Flath – Leben und Werk, Selbstverlag Hamburg 1988
Otto Flath – Ein norddeutscher Holzbildhauer, 6. Auflage 1977
Friedrich Laubscher: Gestaltgewordenes Erleben – Der Holzbildhauer Otto Flath, Verlag Junge Gemeinde Stuttgart, 1975



Kirche/Museum

Martin-Luther-Haus
Schulweg 1a, 23617 Stockelsdorf (OH)

Das Martin-Luther-Haus wurde 1988 als geräumiges Gemeindehaus eingeweiht. Im Großen Saal finden in den Wintermonaten die Gottesdienste der Kirchengemeinde statt.

Weitere Informationen (extern):Website

Nordkirche     Kirchenkreis Ostholstein     Kirchengemeinde Stockelsdorf     Stockelsdorf, Martin-Luther-Haus    


Routenplaner: 53.887484, 10.640232


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Fotos: Jan Petersen, Kunst@SH, 2025