Beschreibung

Der Bordesholmer Altar im Schleswiger St.-Petri-Dom entstand ursprünglich für die Chorherrenkirche des Augustiner-Stifts in Bordesholm, gestiftet durch den Gottorfer Herzog von Schleswig und Holstein und späteren König Friedrich I. von Dänemark. Als die Klosterkirche nach der Reformation und der Auflösung der Bordesholmer Gelehrtenschule nicht mehr genutzt wurde, wurde der mächtige Altar 1666 im Schleswiger Dom aufgestellt. Das von Hans Brüggemann im Laufe von sieben Jahren aus Eichenholz geschaffene Altarretabel ist knapp dreizehn Meter hoch und präsentiert 392 individuell geschnitzte Figuren sowie unzählige filigrane Details. Damit zählt er zu den herausragenden Kunstwerken des Landes im Übergang von der Gotik zur Renaissance. Die einzelnen Bildfelder zeigen neben der Passionsgeschichte auch Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament von der Schöpfung bis zum Jüngsten Gericht und sind zum Teil durch Holzschnitte Albrecht Dürers inspiriert.

Weitere Infos: Schleswiger Dom / CAU Kiel / Nordkirche


Künstler/in

Hans Brüggemann
* um 1480 — † um 1540 in Husum?

Hans (Johannes) Brüggemann wurde um 1480 geboren. Es wird vermutet, dass er seine Ausbildung am Niederrhein oder den südlichen Niederlanden erhielt. Nach der Lehrzeit eröffnete er eine Bildschnitzerwerkstatt in Husum. Neben kleineren Arbeiten schuf er als Hauptwerk den Bordesholmer Altar, der sich heute im Schleswiger Dom befindet. Er starb um 1540 vermutlich in Husum.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia



Kirche/Museum

St. Petri-Dom
Norderdomstraße 4, 24837 Schleswig (SL)

Der St.-Petri-Dom zu Schleswig zählt zu den bedeutendsten Baudenkmälern Schleswig-Holsteins. Erstmals schriftlich erwähnt wurde eine romanische Hallenkirche im Jahr 1134. Seither wurde an dem Bauwerk stetig weitergebaut. Um 1200 wurde das Querschiff fertiggestellt und um 1300 hatte der Dom bereits das Hauptschiff, den hohen Chor und den Schwahl. Um 1500 wurden dann die Seitenschiffe vollendet. Erst am Ende des 19. Jahrhunderts, als Schleswig preußische Provinzhauptstadt geworden war, erhielt diese Backsteingotik-Kathedrale ihre heutige äußere Form. 1888–94 wurde der 112 Meter hohe neugotische Turm errichtet und der Innenraum saniert, was auch die Ausstattung des Domes mit farbigen Fenstern einschloss. Der heutige Dom hat eine Länge von etwa 100 Metern.

Literatur:
Johannes Pfeifer: Der St.-Petri-Dom zu Schleswig (= DKV Kunstführer. Nr. 161). München / Berlin 2014.
Uwe Albrecht (Hrsg): Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein, Band IV.2: Die Kirchen im Landesteil Schleswig – Odenbüll bis Wyk auf Föhr, Kiel 2019.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Nordkirche     Kirchenkreis Schleswig-Flensburg     Kirchengemeinde Schleswig     Schleswig, St. Petri-Dom    


Routenplaner: 54.51353, 9.56941


Schlagwörter

16. Jahrhundert (37) Hans Brüggemann (3) Schleswig (12) Altarretabel (151)

Fotos: Jan Petersen, Kunst@SH, 2023