Beschreibung

Der sogenannte Grönauer Altar im St. Annen-Museum war ehemals der Hochaltar der Aegidienkirche. Es handelt sich um einen breiten Doppelflügelaltar, dem ein kleiner Flügelaltar aufgesetzt ist. Die Schnitzarbeiten aus Eichenholz entstanden um 1420–30 in einer flandrischen Werkstatt, die Malereien der Außenflügel um 1430 in Lübeck. Urspünglich besaß er nur ein Flügelpaar und wurde in Lübeck um ein weiteres Paar ergänzt, das heute nur als Fragment erhalten und gesondert ausgestellt ist. Er diente zunächst als Hauptaltar der Aegidienkirche und wurde 1701 in einer Seitenkapelle aufgestellt, bis er kurz darauf in die Kapelle des Siechenhauses von Klein-Grönau überführt wurde. Seit 1911 befindet der Altar sich im Museum. Die Motive zeigen die Passion Christi bis zur Auferstehung und der Ausgießung des Heiligen Geistes. Der aufgesetzte kleine Flügelaltar zeigt Christi Geburt.


Die Kirche

St. Annen-Museum
St. Annen-Straße 15, 23552 Lübeck-Innenstadt (HL)

Das Museumsquartier St. Annen befindet sich in den Gebäuden des ehemaligen St.-Annen-Klosters in Lübeck. Im Jahr 1912 beschloss der Senat der Hansestadt den Umbau des Klosters zum Museum, die Eröffnung fand 1915 statt. Seit 2013 treten das St. Annen-Museum und die Kunsthalle St. Annen gemeinsam als Museumsquartier St. Annen auf. Die mittelalterliche Abteilung des Museums präsentiert heute die bedeutendste Sammlung spätgotischer Schnitzaltäre in Deutschland im harmonischen Zusammenspiel mit den spätgotischen Ausstellungsräumen des ehemaligen Klosters.

Literatur:
Brigitte Heise, Hildegard Vogeler: Die Altäre des St. Annen Museums. 4. Auflage. Lübeck 2021
Uwe Albrecht, Jörg Rosenfeld, Christiane Saumweber: Corpus der Mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein, Band I: Hansestadt Lübeck, St. Annen-Museum. Ludwig, Kiel 2005

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Sonstige Institutionen     Lübeck-Innenstadt, St. Annen-Museum    


Routenplaner: 53.86278, 10.68910


Schlagwörter

15. Jahrhundert (41) Lübeck (40) Altarretabel (118)

Fotos: Jan Petersen, Kunst@SH, 2024