Beschreibung
Für die Kirche St. Josef in Trappenkamp erstellte Ruth Landmann eine umfangreiche Ausstattung des Kirchenraumes. Das Altarbild zeigt als keramisches Flachrelief den gekreuzigten und auferstandenen Christus (245 x 255 cm). Auch der Taufstein, ein Wandbild, der Ambo, das Weihwassergefäß und der Kreuzweg stammen von der Künstlerin. Die Fenster der Kirche stammen von ihrem Ehemann Theo M. Landmann.
Künstler/in
Ruth Landmann* 1912 in Brilon — † 2008 in Osnabrück
Ruth Landmann, geb. Kerckhoff, wurde 7. Februar 1912 in Brilon geboren. 1932-34 studierte sie an der Kunstgewerbeschule Aachen Architektur bei Prof. Rudolf Schwarz und Prof. Hans Schwippert, Malerei bei Prof. Anton Wendling und Metallverarbeitung bei und bei Anton Schickel. Nach Auflösung der Schule 1934 setzte sie bis 1935 ihr Studium an der Technischen Hochschule Aachen fort. 1935–38 machte sie eine Töpferlehre in der Werkstatt von Wim Mühlendyck in Höhr-Grenzhausen. 1938 unternahm sie mit ihrem späteren Ehemann Theo M. Landmann eine Studienreise durch Italien bis Sizilien. 1939 gründete sie in Osnabrück ihre eigene keramische Werkstatt, in der sie überwiegend Gefäßkeramik und Kachelbilder erstellte. Ab 1950 verlagerte sich ihr Schwerpunkt auf freie Arbeiten im Bereich der Baukeramik sowie großflächige Arbeiten in Mosaik, Emaille und Entwürfe für Bleiglasfenster und Betonglasfenster. Bis ins hohe Alter von 89 Jahren war sie künstlerisch tätig. Ihre Arbeiten finden sich in sakralen und profanen Räumen und Gebäuden. Ruth Landmann starb am 31. Oktober 2008 in Osnabrück.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH
Theo M. Landmann* 1903 in Danzig — † 1978 in Osnabrück
Theo M. Landmann wurde am 10. Februar 1903 in Danzig geboren. 1921-22 besuchte er die Technische Hochschule Danzig, lernte dort Zeichnen und Malen bei Prof. Fritz A. Pfuhle und war vier Semester als Gasthörer der Architektur und Kunstgeschichte. 1923 besuchte er die Staatliche Kunstschule Berlin bei Prof. Georg Tappert und Prof. Philipp Franck, musste das Studium aber aus finanziellen Gründen abbrechen. 1924-25 war er Praktikant in den Vereinigten Süddeutschen Werkstätten für Glasmalerei und Mosaik. 1925-27 arbeitete er als Glasmaler in der Glasmalerei G. Deppen und Söhne in Osnabrück. In den Jahren 1927 bis 1938 unternahm er mehrere Studienreisen nach Italien, Paris und London. 1928-29 besuchte er die Kölner Werkschulen in der Meisterklasse bei Prof. Johan Thorn Prikker. Ab 1929 war er als freischaffender Glasmaler in Osnabrück tätig. 1939 heiratete er die Keramikerin Ruth Landmann geb. Kerckhoff. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er seine Arbeit als freischaffender Künstler wieder auf. Ab 1967 unterrichtete er Kunst an verschiedenen Gymnasien. Er führte zahlreiche Aufträge der Glasmalerei für Kirchen, öffentliche Gebäude und private Auftraggeber in ganz Deutschland aus, ab 1945 vor allem im norddeutschen Raum. Theo M. Landmann starb am 29. Mai 1978 in Osnabrück. Das künstlerische Werk wird vom Landmann-Archiv verwaltet und dokumentiert.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH
Kirche/Museum
St. Josef
Sudetenplatz 15, 24610 Trappenkamp (SE)
Die Kirche St. Josef in Trappenkamp wurde 1965–66 erbaut. Sie wurde wegen ihrer künstlerischen Ausstattung 1965 durch das Künstlerehepaar Landmann mit Sakristei und Glockenturm 2018 in die Liste der Kulturdenkmale des Landes Schleswig-Holstein aufgenommen.
Weitere Informationen (extern):Website Kirchenfenster
Erzbistum Hamburg Pfarrei Seliger Eduard Müller Trappenkamp, St. Josef
Routenplaner: 54.03766, 10.218
Schlagwörter
20. Jahrhundert (93) Ruth Landmann (2) Theo M. Landmann (1) Trappenkamp (1) Altarfenster (37) Altarwand (27)
Fotos: Jan Petersen, Kunst@SH, 2023