Beschreibung

Für die Heilandskapelle erhielt Käte Lassen den Auftrag, ein rund 30 Quadratmeter (510 x 590 cm) großes Altar-Wandbild zu erstellen. Das große Bild setzte sie im Wesentlichen als Zeichnung mit starken Konturen um, die durch zarte, überwiegend bräunliche und gräuliche Farben ergänzt werden. Das Thema ist von der Bergpredigt inspririert, in der es heißt: „Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will Euch erquicken.“ Im Zentrum steht die große Christusgestalt mit ausgestreckten Armen im langen Gewand. Um ihn scharen sich gruppiert und gestaffelt insgesamt dreiunddreißig zeitgenössische Personen verschiedener Altersgruppen, für die Männer und Frauen aus der Stadt als Vorbild dienten.


Künstler/in

Käte Lassen
* 1880 in Flensburg — † 1956 in Flensburg

Berta Katharina (Käte) Lassen wurde am 7. Februar 1880 in Flensburg geboren. Sie studierte nach kurzem Besuch der Hamburger Gewerbeschule 1898–1902 an der Damenakademie des Münchener Kunstvereines bei Ludwig Schmid-Reute, Maximilien Dasio, Angelo Jank sowie im Privatunterricht 1902–04 bei Hugo von Habermann. Bei ihrem Schwerpunkt in der Malerei mit landesbezogenen Motiven aus Schleswig-Holstein und Dänemark, schuf sie u.a. neben Fresken auch Entwürfe für Glasfenster und ab 1925 Holzschnittarbeiten und Skulpturen. 1904 kehrte sie nach Flensburg zurück und hatte im elterlichen Haus ihr eigenes Atelier. Eine erste Einzelausstellung hatte sie 1907 im Flensburger Kunstgewerbemuseum. Verschiedene Aufenthalte und Studienreisen nach Dänemark brachten sie dann ab 1919 darüber hinaus auch immer wieder nach Berlin. Regimenahe Aufträge und Versuche der Vereinnahmung durch die Nazis führten zur kritischen Beurteilung ihrer Ausstellungen und der Verweigerung der Einreise nach Dänemark bis 1950. Ihre Arbeiten findet man heute auch in Museen in Kiel, Flensburg, Husum, Altona und Berlin. Käte Lassen starb am 22. Dezember 1956 in Flensburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kunst@SH

Literatur:
Ludwig Rohling, Käte Lassen. Das Werk einer Malerin, Flensburg 1956. Käte Lassen, Am Meeresrand im Dünensand, Husum 2007. Christina Mahn, Käte Lassen 1880 – 1956. Grenzgängerin der Moderne, Heide 2007. AKL, Band 83, 2014.



Die Kirche

ehem. Heilandskapelle
Sylter Straße 7, 24941 Flensburg-Weiche (FL)

Die Heilandskapelle in Flensburg-Weiche wurde 1910–12 durch den Stadtbaurat Otto Fielitz als kleiner Backsteinsaalbau in historisierender Gestaltung mit Kapellenturm errichet. Nach dem Bau der benachbarten Friedenskirche 1966/67 wurde die Kapelle im Jahr 1968 profaniert und an die Stadt verkauft. Seit 1994 wird die Heilandskapelle von der Unesco-Schule als Musikstätte und Begegnungsstätte genutzt.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Sonstige Institutionen     Flensburg, ehem. Heilandskapelle    


Routenplaner: 54.75808, 9.40202


Schlagwörter

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Fotos: Jan Petersen, Kunst@SH, 2024